Bei den Volleyball-Landesmeisterschaften der Altersklasse U 16, die
am vergangenen Wochenende in Kiel stattfanden, musste sich das Team vom SC Rönnau
74 mit dem 7. und vorletzten Platz begnügen.
Doch für deren Coach Carlos Santos, der es seit Jahren immer wieder versteht,
neue junge Mädchen-Mannschaften aufzubauen, war die LM-Qualifikation schon ein
Erfolg: "Mehr als die Hälfte meiner Mannschaft ist erst seit einem halben
Jahr dabei. Beim Kieler TV trainieren die bereits seit ihrem sechsten Lebensjahr zusammen."
Und ausgerechnet gegen dieses Team musste seine Truppe in der Vorrunde ran, die am
Samstag gespielt wurde. "Wenn wir in jedem Satz fünf Punkte bekommen, bin
ich zufrieden", urteilte Santos vor dem Match. Im Durchschnitt stimmte es. Mit
1:25 und 9:25 wurde das ungleiche Spiel verloren. Insbesondere gegen die Schmetterbälle
der Kielerin Lina Hesse, die zum erweiterten deutschen Nationalkader gehört, fanden
die Rönnauer keine Mittel. Auch gegen den VC Neumünster und gegen die 2.
Mannschaft vom Kieler TV wurde in zwei Sätzen verloren, wobei Santos insbesondere
das letzte Match ärgerte: "Schlecht bewegt und dadurch falsch zum Ball gestanden.
So kann es nicht klappen. Im Training funktioniert das schon wesentlich besser!"
Am Sonntag folgten die Platzierungsspiele. Zunächst war mit dem TuS Busdorf der
Dritte der anderen Vorrundengruppe der Gegner. Im 1. Satz zeigte das junge Rönnauer
Team, dass sie das Volleyballspielen nicht gänzlich verlernt hatte und siegte
25:17. Im Folgesatz brachte es die Aufschlagstärke einer Busdorferin komplett
aus dem Konzept. 12 Angaben in Folge konnten nicht returniert werden. Mit 8:25 ging
der Satz verloren. Im Tiebreak fehlte Rönnau ein wenig das Glück. Mit 12:15
ging auch er verloren. So folgte das Spiel um Platz sieben, das die Santos-Truppe zwar
mit 25:18, 18:25, 15:7 für sich entscheiden konnte, vom Spielerischen jedoch war
es keine Offenbarung. "Not gegen Elend", urteilte Santos streng. Trotzdem
stimmt ihn die Entwicklung im weiblichen Jugendbereich optimistisch, da erst vor drei
Wochen drei talentierte Spielerinnen zur Mannschaft stießen und zudem mit Malin
Kollmann seine etatmäßige Stellerin in Kiel krankheitsbedingt fehlte. "Wenn
das Team zusammenbleibt, präsentieren wir uns in ein, zwei Jahren auf einem ganz
anderen Niveau bei den Landesmeisterschaften!"
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