Mannschaftsführerin Anja Nadolny hatte ihr eigenes
Saisonziel: "Ohne Satzverlust die Bezirksklasse beenden und dann ab in
die Bezirksliga!" Dass die 1. Damen überhaupt in den Niederungen
der der Spielklassen aufschlagen, liegt daran, dass sich vor fünf Jahren
die damalige Landesliga-Mannschaft mangels Trainer auflöste. Nach drei
Jahren fand sich wieder ein Team und Trainer-Urgestein Carlos Santos übernahm
wieder das Ruder. Anfangen musste seine Truppe jedoch wieder ganz unten: In
der Kreisliga. Doch das störte die Mannschaft nicht, die aus Routiniers
und jungen Spielerinnen besteht, die auch noch in der A-Jugend aufschlagen
dürfen. Neben Nadolny, die schon die glorreichen Regionalliga-Zeiten des
SCR miterlebt hat, gesellte sich auch Sarah von Zanten dazu, die einst das
Volleyball-ABC beim schleswig-holsteinischen Vorzeigeclub FT Adler Kiel erlernte
und nun mit ihrer Familie in Oering wohnt. Anders als Nadolny hat Trainer Santos
das Ziel "schönen Volleyball zu spielen". Und erfolgreichen
dazu. Das gelang diese Saison, inzwischen in der Bezirksklasse, auch eindrucksvoll:
Platz ein ohne Satzverlust. Am vergangenen Doppel-Spieltag-Samstag kamen der
Vierte, TSV Wattenbek, und der Überraschungs-Zweite Gleschendorfer TSV
in die Dahlmann-Halle. Die Wattenbeker wurden im Aufgalopp mit 3:0 bezwungen
(25:17, 25:11, 25:12). Vor Gleschendorf hatte Santos Respekt: "Eigentlich
hatten wir Preetz als stärksten Gegner ausgeguckt, doch Gleschendorf spielt
sehr unangenehm. Die bringen einfach alles zurück." Und der alte
trainerfuchs sollte Recht behalten. Obwohl seine Mädels die eindeutig
bessere Technik an den Tag legten, verloren sie den ersten Satz 20:25. "Das
kann auch unser Verletzten-Pech und Krankheitsfälle nicht entschuldigen.
Das darf nicht passieren", schimpfte Santos. Zwar wurden die Folgesätze
25:18, 25:19, 25:21 gewonnen, doch "einen Schönheitspreis haben wird
nicht gewonnen!" stellte der Coach ernüchtert fest. Einzig die Tatsache,
dass seiner Truppe der 1. Platz und der damit verbundene Aufstieg in die Bezirksliga
nicht mehr zu nehmen sein wird, stimmte ihn froh. Er schaut bereits nach vorn:
" Landesliga-Niveau haben sie - normalerweise…."
Bericht
und Bilder © J. Boller |